fairEInt

Herbstfest im Obstwald

Die neue „Grüne Oase“ in der Industriestraße ist eröffnet
Bürgerinnen und Bürger feierten auf Einladung der fairEInt-Engagierten ein fröhliches Herbstfest im entstehenden „Eichstätter Obstwald“

Über eineinhalb Jahre haben die rund 15 Mitwirkenden des Nachhaltigkeitsnetzwerks fairEInt an ihrem Projekt des „Eichstätter Obstwalds“ gefeilt und gearbeitet. Nun konnten sie die neue grüne Oase in der Industriestraße, in direkter Nachbarschaft zum Technischen Hilfswerk (THW) Eichstätt erstmals der Öffentlichkeit vorstellen. Bei einem gemütlichen Herbstfest mit Kaffee, Kuchen, Musik, Pflanz- und Kinderaktionen sowie vor allem viel Raum für Begegnung und Austausch füllte sich das bereits umfangreich bepflanzte Terrain am Samstagnachmittag schnell mit zeitweise über 60 interessierten Besuchern, die sich nicht nur über das unterhaltsame Konzert der Instrumentalgruppe Divertissimo und Kaffee und Kuchen freuten, sondern auf Erkundungstour durch die mit vielfältigen Pflanzen bestückte Wiese gingen.

Auf Matten fanden zahlreiche Yogafreundinnen im hinteren Bereich des Obstwaldterrains ein idyllisches ruhiges Plätzchen, um sich auf die besondere Outdoor-Yogastunde mit Yogalehrerin Kimberly Zeni zu konzentrieren. Für Kinder hatte Monika Hajek vom Kinderschutzbund Eichstätt eine Knetstation vorbereitet, an der Händeabdrücke oder Mosaikgestaltung ebenso möglich waren wie Kastanienbasteleien. Währenddessen lud Gerhard Rott, fairEInt-Mitwirkender und Vertreter der Kolpingsfamilie, die Gäste immer wieder dazu ein, einen der 20 Beerensträucher in vorbereitete Löcher einzupflanzen: „Wir wollen noch vorhandene Lücken diesen Herbst mit Johannisbeeren, Aronia, Josta- und Stachelbeersträuchern schließen, damit unser Obstwald auch wirklich einen Waldcharakter erhält“, erläuterte Rott.

Letzte Woche noch hatte er mit Helfer Ewald Schönwetter, Vorsitzender der Interessenge­meinschaft zur Unterstützung des förderbedürftigen Kindes e.V., und weiteren Helfern die vier jeweils vier Meter breiten Bänke aus den Naturmaterialien Jurastein und Lärchenholz fertiggestellt. Diese großzügig im Halbkreis gruppierten Bänke, die das Kernstück des neuen grünen Lern- und Erholungsort bilden, luden beim Herbstfest perfekt zum Kuchenessen, Unterhalten und zum Lauschen des abwechslungsreichen musikalischen Programms der 15-köpfigen Instrumentalgruppe Divertissimo unter Leitung von Alexander Koch ein. Sie präsentierte Tangos, Chansons, Evergreens und Klassik. Das Feuer in der Feuerschale sorgte ebenfalls für eine gemütliche Stimmung und zahlreiche junge Stockbrotröster.

Viele Gäste, darunter auch einige Lehrkräfte von Eichstätter Schulen und Kindergartenleiterinnen, die dazu eingeladen worden waren, die neue „Grüne Oase“ in der Industriestraße mit ihren Klassen und Kindergruppen, speziell bei Wander- oder Naturprojekttagen zu besuchen, inspizierten das Gelände mit großem Interesse. Ein Insektenhotel, ein noch ausbaufähiges Weidentipi sowie die mit Holztafeln und gedruckten QR-Codes versehenen Obstbäume, hinter denen sich spannende Informationen zur Sorte, Geschichte und zu den Besonderheiten jeder Obstart sowie Rezepte verstecken, bereichern den Obstwald: „Wir freuen uns über die vielen Gäste, die heute gekommen sind und von denen hoffentlich viele den Obstwald zukünftig mit Leben ausfüllen – ob mit Besuchen von Schulklassen, Kindergruppen, Musik oder anderen Veranstaltungen“, betonte Koordinatorin Dagmar Kusche.

Für die Realisierung der Ausgestaltung des Obstwalds und der Ideen, die die fairEInt-Mitwirkenden seit Anfang 2021 auf der von der Stadtverwaltung überlassenen Grünfläche umgesetzt haben, hatten die Engagierten im Rahmen eines vom Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE), vom Institut für Sozialinnovation (Isinova) und vom Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) ausgeschriebenen Projekts mit dem Titel „Die Umsetzung der Sustainable Development Goals als Chance und Herausforderung für das Bürgerschaftliche Engagement“ ein Jahr lang ideelle und finanzielle Unterstützung erhalten. Beide Berliner Institutionen interessierten sich für die Frage, wie sich fairEInt als zivilgesellschaftliche Initiative aus dem ökologischen und dem sozialen Bereich zusammengeschlossen hatte, gemeinsam Projekte gestaltet und welche Rolle dabei die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele spielen können: „Unser Eichstätter Nachhaltigkeitsnetzwerk als Zusammenschluss von knapp 15 verschiedenen Gruppen, Vereinen, Institutionen und Privatpersonen aus sowohl sozialen als auch ökologischen Bereichen verwandelte sich somit für ein Jahr in ein perfektes ‚Reallabor‘“, erläuterte Kusche. Mit dem Herbstfest könne nun auch der erfolgreiche Abschluss des Projekts gefeiert werden, der die ansprechende Ausgestaltung des heranwachsenden Obstwalds mit Obstbäumen, Sträuchern, Sitzbänken und Insektenhotel möglich gemacht hatte.

Für den Herbst planen die fairEInt-Engagierten nun noch einige Treffen, in denen unter anderem ein Bildungsangebot für Nachhaltigkeitsthemen für Lehrerinnen und Lehrer, Gruppenleiter und weitere Interessierte erstellt und Nutzungsmöglichkeiten erörtert werden soll. Über interessierte Bürgerinnen und Bürger, die Interesse an einer Mitarbeit beim Netzwerk fairEInt und/oder im Obstwald haben, freuen sich die fairEInt-Mitwirkenden. Anfragen, Anregungen und Informationen unter .