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fairEInt als Modellprojekt im Jahresprogramm „Brücken bauen“

Nachhaltigkeit als Ziel: Start des Jahresprogramms „Brücken bauen“ mit Workshops und Projektarbeit noch im Mai

Als eine von bundesweit drei Nachhaltigkeitsinitiativen ist das Eichstätter Netzwerk „fairEInt – Initiative nachhaltige Region Eichstätt“ zum Modellprojekt für das Programm „Brücken bauen – Gemeinsam Umwelt und Gesellschaft gestalten“ ausgewählt worden. Zur Bewerbung für das auf ein Jahr angelegte, finanziell geförderte und von Experten begleitete Programm hatten das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) und das Institut für Sozialinnovation (ISInova) in Kooperation mit dem Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) aufgerufen. Nun erhielten die Vertreter der rund 20 bei fairEInt mitwirkenden Gruppen, Vereine und Institutionen den Kooperationsvertrag. Start des Nachhaltigkeitsprojektes ist im Mai.

In Vertretung der rund 20 mitwirkenden Gruppen und Institutionen des Eichstätter Netzwerks fairEInt konnten die drei derzeitigen Koordinator*innen, Gerhard Rott, Dagmar Kusche und Johann Bauch (v.l.n.r.), den Kooperationsvertrag des Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement entgegennehmen (Foto: privat).

„Die Auswahl unserer Initiative als Modellprojekt kommt für fairEInt genau zum richtigen Moment, da wir uns wieder auf dem Weg der Umsetzung eines konkreten Nachhaltigkeitsprojekts in der Stadt oder Region Eichstätt begeben wollen“, freute sich das derzeitige Koordinatorenteam von fairEInt um Gerhard Rott, Johann Bauch und Dagmar Kusche bei der Entgegennahme des offiziellen Kooperationsvertrag durch die beiden Berliner Institutionen BBE und des ISInova.

Der Vertrag sieht eine einjährige Expertenbegleitung der Eichstätter Nachhaltigkeitsinitiative mit zahlreichen Interviews, Workshops, Konferenzen sowie die konkrete Realisierung eines in den Workshops erarbeiteten Nachhaltigkeitsprojekts vor. Ziel sei es dabei, so sieht es das auch vom Umweltbundesamt und Bundesumweltministerium geförderte Projekt vor, Initiativen wie fairEInt bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele (SDG’s) zu unterstützen und dabei zu analysieren, welche Chancen und zugleich Herausforderungen das bürgerschaftliche Engagement bergen.

Aus den Erfahrungen sollen schließlich Empfehlungen für die Unterstützung und Förderung zivilgesellschaftlicher Organisationen durch die Umweltpolitik formuliert werden. Besondere Aufmerksamkeit zog das Netzwerk fairEInt bei den Berliner Auswahlgremien auf sich, weil es sich durch die Kooperation eines außergewöhnlich breiten Spektrums von Gruppen, Vereinen und Institutionen hervortat: „Für uns ist die aus bürgerschaftlichem Engagement gewachsene Idee, Brücken zwischen ganz verschiedenen Engagementbereichen zu bauen und damit ungewöhnliche Partnerschaften zur Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen einzugehen, besonders interessant“, so die Berliner Koordinatorinnen des Modellprojekts, Nane Pelke vom ISInova und Anne Gräfe vom BBE mit Blick auf die Auswahlentscheidung. Denn noch immer seien Kooperationen zwischen zivilgesellschaftlichen Organisationen mit einerseits ökologischen und andererseits sozialen und kulturellen Themenstellungen selten und zuweilen auch durch Vorbehalte gekennzeichnet. Gerade die UN-Nachhaltigkeitsziele (SDG’s) böten aber große Potenziale für die Zusammenarbeit zwischen gemeinnützigen Organisationen und ihren Mitgliedern in unterschiedlichen Themenfeldern – wie Soziales, Sport, Kultur, Ökologie und Freizeit. Sie bildeten die Brücke, um Veränderungsprozesse in der Gesellschaft sozial und ökologisch oder ökologisch und sozial zu denken und sich dafür gemeinsam zu engagieren.

Dem Eichstätter Netzwerk fairEInt mit seinen derzeit 20 mitwirkenden Gruppen, Vereinen und Privatpersonen steht ab Mitte Mai nun ein arbeitsintensives, aber voraussichtlich auch erfahrungsreiches Jahr bevor. Festgelegt sind schon eine Reihe von Einstiegsinterviews, in denen erste Überlegungen zu den sozial-ökologischen Zielen für die Umsetzung eines Projekts angestellt werden sollen. In zwei halbtägigen Planungsworkshops nehmen die Projektpartner des BBE und ISInova zusammen mit den fairEInt-Vertretern dann ein konkretes Nachhaltigkeitsprojekt für Eichstätt oder die Eichstätter Region in den Blick. Im Laufe des Projektjahres, das im Juli 2022 ausläuft, soll bei weiteren Workshops und flankiert von regelmäßigen Gesprächen mit den Verantwortlichen die konkrete Realisierung des Projekts erfolgen, das auch mit einem hohen Sachkostenzuschuss gefördert wird.

Im Januar 2022 folgt dann eine Gesamtkonferenz zusammen mit den beiden anderen im Rahmen der bundesweiten Ausschreibung ausgewählten Modellprojekte. Hier werden die Eichstätter fairEInt-Mitwirkenden mit Vertretern des „Internationalen Begegnungszentrums St. Marienthal (IBZ)“ aus Ostritz (Oberlausitz), einer Stiftung zur Förderung der Begegnung von Menschen ohne Unterschied des Geschlechts, des Alters, der nationalen Herkunft und der Religion, sowie der „Freiwilligenagentur Lilienthal e.V.“ (Region Bremen) zusammentreffen, einem auf Beratung und Begleitung von Ehrenamtlichen und Organisationen spezialisierten Verein.

Trotz des schon jetzt rasant sich füllenden Terminkalenders haben fast alle bei fairEInt mitwirkenden Gruppen ihre Teilnahme an den Projektveranstaltungen zugesagt: „Es freuen sich alle darauf, nach der aufwändigen Veranstaltungstrilogie von 2019/2020 und der Corona-Pause sehr bald wieder ein ganz eigenes Projekt anzupacken“, meinen Rott und Bauch.

Wie sich dieses thematisch und praktisch gestalten könnte, das wird das zentrale Thema des Planungsworkshops im Juni sein. Nur eines steht für die fairEInt-Mitwirkenden fest: Es soll sowohl das Miteinander des Netzwerks stärken als auch ein weiteres Signal in Sachen Nachhaltigkeit für die Öffentlichkeit setzen.

ddk, Eichstätter Kurier, 06. Mai 2021